Trinidad und Tobago: Reise- und Sicherheitshinweise
Unverändert gültig seit: 23.11.2009
Aktueller Hinweis
Auch in Trinidad und Tobago hat es Fälle von Influenza A(H1N1) gegeben. Nähere Informationen entnehmen Sie bitte dem Merkblatt unter folgendem
Landesspezifische Sicherheitshinweise
Kriminalität
Die Zahl der Gewaltverbrechen in Trinidad und Tobago ist in den letzten Monaten angestiegen. Die Bandenkriminalität, bei der es vor allem um Drogenhandel und Drogenschmuggel geht, hat daran einen großen Anteil. Im Stadtzentrum von Port of Spain kam es Anfang April 2008 zu einer Bombenexplosion an einem Taxihaltepunkt. Mindestens zwei Passanten wurden dabei verletzt – ein terroristischer Hintergrund wird nicht vermutet. In Zeiträumen um Feiertage (Weihnachten, Karneval) ist regelmäßig ein Anstieg von Taschendiebstählen, Gelegenheitsüberfällen und ähnlichen Delikten zu verzeichnen. Allgemeine, subjektiv belanglos erscheinende Streitsituationen sollten grundsätzlich nicht unterschätzt werden.
Auf Trinidad, und dort besonders in Port of Spain, aber auch in den übrigen größeren Städten, besteht die Gefahr von Raubüberfällen. Vor Gewaltanwendung, manchmal auch unter Einsatz von Schusswaffen, wird dabei nicht zurückgeschreckt. Von Besuchen der Stadtteile Laventille und Morvant wird dringend abgeraten, im Stadtteil Belmont ist ebenfalls Vorsicht geboten. Aber auch in anderen Wohngebieten, in Einkaufszentren sowie am Ausflugsziel Fort George haben sich Überfälle auch auf Ausländer ereignet. Bei Besuchen des Stadtzentrums (Downtown) sowie bei öffentlichen Veranstaltungen sollte auf Taschen und Geldbeutel geachtet werden. Passagiere von Kreuzfahrtschiffen sollten sich organisierten Landausflügen anschließen und nicht einzeln das Stadtzentrum von Port of Spain sowie die Gegend um das Hafengelände erkunden.
Bei Fahrten vom Flughafen in Piarco/Trinidad können Autos von kriminellen Banden verfolgt werden, um die Insassen anschließend auszurauben.
Auch auf Tobago hat die Bereitschaft zur Gewaltanwendung zugenommen. So häufen sich auch dort Raubüberfälle sowie sexuelle Übergriffe auf Touristen. 2008 hat es einen Mord an einem ausländischen Ehepaar in dessen Haus gegeben; 2009 wurde eine deutsche Anwohnerin Opfer eines Mordes sowie ein ausländisches Ehepaar bei einem Raubüberfall im eigenen Haus lebensgefährlich verletzt. Am 01.11.2009 wurde ein weiterer seit Jahren in Tobago wohnhafter Deutscher ermordet. Vor allem im Südwesten Tobagos (z.B. in Buccoo, Bon Accord, der Gegend von Black Rock und Lambeau) kommt es immer wieder zu Taschendiebstählen und Überfällen. Einbrüche und Überfälle hat es auch wiederholt in Gästehäusern, alleinstehenden Villen und auch Hotelanlagen gegeben. Wiederholt waren auch deutsche Touristen betroffen. Es sollte daher im eigenen Interesse auf einen entsprechenden Sicherheitsstandard bei der gewählten Unterkunft (Einzäunung, Sicherheitsdienst etc.) geachtet werden. Alleinreisenden Frauen wird zu besonderer Vorsicht geraten. Einsame Strände sollten wegen der Gefahr von Überfällen sowohl auf Trinidad als auch auf Tobago stets gemieden werden.
Die Gefahr von Überfällen nimmt nach Einbruch der Dunkelheit erheblich zu. Das Risiko von Gewaltanwendung kann verringert werden, wenn bei Überfällen kein Widerstand geleistet wird.
Grundsätzlich wird zu Vorsicht bei Spaziergängen in wenig belebten Vierteln bzw. Parks größerer Städte und Siedlungen, besonders nach Einbruch der Dunkelheit, geraten.
Es wird im Übrigen dringend davon abgeraten, Anhalter mitzunehmen oder selbst per Anhalter zu reisen. Auch bei der Benutzung von Taxis und Maxitaxis (Kleinbusse) ist mitunter Vorsicht angebracht.
Besonders in größeren Menschenansammlungen wie Märkten, Busbahnhöfen, Bars etc. sowie an einsamen Stränden sollte auf Wertsachen wie Schmuck verzichtet und Bargeld nur im unbedingt benötigten Umfang mitgeführt werden. Es wird angeraten, wichtige Dokumente (Flugschein, Reisepass) nur in Fotokopie mitzunehmen und die Originale im Hotelsafe zu hinterlegen.
Piraterie
Segler sollten beachten, dass Raubüberfälle auf ankernde Schiffe bzw. Piraterie insbesondere in Chaguaramas sporadisch vorkommen und entsprechende Maßnahmen ergreifen (Vorsicht mit spontanen Gästen an Bord, Eigensicherung bei Nacht). Notrufe an die Polizei/Küstenwache über 911 (Mobiltelefon) sind möglicherweise zuverlässiger als Dringlichkeitsrufe über mobilen Seefunk.
Allgemeine Reiseinformationen
Sprache
Die Landessprache ist Englisch; deutsche Sprachkenntnisse sind nicht verbreitet.
Geld/ Kreditkarten
In Trinidad und Tobago können gängige Währungen in Hotels und bei den meisten Banken getauscht werden. Einige Banken wechseln nur USD. Reiseschecks werden von den meisten Banken akzeptiert. Die Zahlung mit gängigen Kreditkarten (z.B. Mastercard, Visa) ist relativ weit verbreitet.
Flug- und Fährverkehr
Es wird empfohlen, ca. 2 Stunden vor dem planmäßigen Abflug am Flughafen einzuchecken, um sicherzugehen, dass die eigene Reservierung nicht wegen einer evtl. Überbuchung gestrichen wird.
Zwischen beiden Inseln verkehren regelmäßig Flüge (ca. 20 min Flugzeit) und Fähren (je nach Fähre ca. 2,5 bzw. 4,5 Stunden Fahrzeit). Zwischen San Fernando und Port of Spain wurde Anfang Januar 2009 eine Passagierfährverbindung, das „Wassertaxi“, in Betrieb genommen. Eine weitere Passagierfähre verbindet Trinidad und Venezuela.
Naturkatastrophen
Trinidad und Tobago liegt am Rand der erdbebengefährdeten Zone der Karibik.
In Trinidad und Tobago ist von Juni bis November Hurrikan-Saison. Es muss mit Tropenstürmen, starken Regenfällen und unter Umständen auch mit Erdrutschen gerechnet werden.
Reisende sollten die regionalen Wettervorhersagen verfolgen und die Hinweise der lokalen Sicherheitsbehörden beachten.
Aktuelle Hurrikan-Informationen sind im Internet u.a. unter www.nhc.noaa.gov abrufbar.
Straßenverkehr
In Trinidad und Tobago herrscht Linksverkehr. Das Straßennetz ist relativ gut ausgebaut. Die meisten Straßen sind zweispurig, eng und zum Teil sehr kurvenreich. Wegen der vielen Schlaglöcher, herumstreunenden Tieren sowie der unorthodoxen Fahrweise wird zu Vorsicht im Straßenverkehr geraten. Motorräder und –roller sollten trotz der tropischen Temperaturen nur mit entsprechender Schutzkleidung benutzt werden. Ein in Deutschland ausgestellter Führerschein wird bei einem Aufenthalt bis zu maximal 3 Monaten für die Anmietung oder Führung eines Fahrzeugs anerkannt. Taxis sowie Mietwagen stehen zur Verfügung.
Einreisebestimmungen
Visum/ Reisedokumente
Für die Einreise nach Trinidad und Tobago und einer Aufenthaltsdauer von bis zu 90 Tagen benötigen deutsche Staatsangehörige kein Visum. Die Einreise kann mit einem Reisepass erfolgen, der noch mindestens sechs Monate gültig sein muss. Ein Personalausweis reicht für die Einreise nicht aus. Kinderausweise werden anerkannt, sofern ein Elternteil/ Sorgeberechtigter das Kind begleitet. Ferner sollte der Flugreisende im Besitz eines Weiter- oder Rückflugtickets sein.
Einreisebestimmungen für deutsche Staatsangehörige können sich kurzfristig ändern, ohne dass das Auswärtige Amt hiervon vorher unterrichtet wird.
Die Anforderungen einzelner Fluggesellschaften an die von ihren Passagieren mitzuführenden Dokumente können in Einzelfällen von den staatlichen Regelungen abweichen. Bitte erkundigen sie sich vor Antritt der Reise zusätzlich bei der jeweiligen Fluggesellschaft.
An- bzw. Abreise über die USA
Bitte beachten Sie die
Einreisebestimmungen für deutsche Staatsangehörige können sich kurzfristig ändern, ohne dass das Auswärtige Amt hiervon vorher unterrichtet wird. Rechtsverbindliche Auskünfte zur Einreise können Ihnen nur die Auslandsvertretungen des jeweiligen Ziellandes erteilen.
Besondere Zollvorschriften
Die Einfuhr von Waffen (auch Schreckschusspistolen, Taucher- und Bootssignalpistolen, CS-Gas, Pfefferspray, Messer mit feststehender Klinge) ist nur mit besonderer Einfuhrgenehmigung erlaubt. Wird bei einer Überprüfung, auch bei der Sicherheitskontrolle vor der Ausreise am Flughafen, der Besitz der o.a. Waffen ohne Genehmigung festgestellt, ist mit sofortiger Festnahme zu rechnen. Eine Gerichtsverhandlung und die Verurteilung zu einer empfindlichen Geld- oder Haftstrafe ist die Regel.
Besondere strafrechtliche Vorschriften
Drogenkonsum und -handel, auch in geringsten Mengen, werden von den Polizeibehörden strengstens verfolgt; man darf keinesfalls davon ausgehen, dass Ausländer von einer Verfolgung verschont werden. Bei Verstößen gegen die Drogengesetze werden hohe Geld- und Gefängnisstrafen verhängt; eine Freilassung gegen Kaution ist in der Regel nicht möglich. In Tobago ist es in den letzten Monaten vermehrt zu Verhaftungen deutscher Touristen wegen Drogendelikten gekommen. Vorsicht ist deshalb auch geboten bei Entgegennahme von Paketen von Fremden. Reisegepäck sollte nie unbeaufsichtigt bleiben. Es wird empfohlen, bei der Einreise nach Trinidad und Tobago auf das Tragen von militärähnlicher Kleidung zu verzichten, da es in vereinzelten Fällen zu Schwierigkeiten mit der Einreisebehörde geführt hat und das Tragen militärischer Kleidung ausschließlich dem Militär vorbehalten ist.
Medizinische Hinweise
Impfschutz
Eine gültige Impfung gegen Gelbfieber wird für alle Reisenden älter als 1 Jahr bei Einreise aus einem Gelbfiebergebiet (www.who.int/ith/countries/en/index.html) gefordert. Bei Einreise aus Deutschland wird diese nicht verlangt. Zur Zeit werden von allen Personen, die aus oder über Südamerika einreisen, Impfnachweise verlangt.
Wiederholt wurde auch auf Trinidad selbst das Gelbfiebervirus in wild lebenden Affen-Populationen nachgewiesen. Reisenden, die Dschungelgebiete besuchen, ist deshalb zu ihrem persönlichen Schutz eine Gelbfieber-Impfung zu empfehlen.
Das Auswärtige Amt empfiehlt Impfschutz gegen Tetanus, Diphtherie und Hepatitis A, bei Langzeitaufenthalt über 4 Wochen oder besonderer Exposition auch gegen Hepatitis B, Tollwut und Typhus. Die Standardimpfungen für Kinder und Erwachsene entsprechend den Empfehlungen des Robert-Koch-Institutes (siehe www.rki.de) sollten auf aktuellem Stand sein.
Malaria
Beide Inseln gelten als malariafrei
Dengue
Die durch Mücken übertragene Dengue-Fieber -Infektion tritt häufig auf. Es wird empfohlen, sich gegen Insektenstiche entsprechend zu schützen, z.B. durch Moskitonetze oder mückenabweisende Mittel.
HIV / AIDS
Durch sexuelle Kontakte und bei Drogengebrauch (unsaubere Spritzen oder Kanülen) besteht grundsätzlich ein hohes Risiko einer lebensgefährlichen HIV/AIDS-Infektion. Kondombenutzung wird immer, insbesondere bei Gelegenheitsbekanntschaften empfohlen.
Durchfallerkrankungen und Cholera
Durch eine entsprechende Lebensmittel- und Trinkwasserhygiene lassen sich die meisten Durchfallerkrankungen vermeiden.
Einige Grundregeln
Ausschließlich Wasser sicheren Ursprungs trinken, z.B. Flaschenwasser, nie Leitungswasser. Im Notfall gefiltertes, desinfiziertes oder abgekochtes Wasser benutzen. Unterwegs zum Geschirrspülen und Zähneputzen Trinkwasser benutzen. Bei Nahrungsmittel gilt: Kochen, Schälen oder Desinfizieren. Halten Sie unbedingt Fliegen von Ihrer Verpflegung fern. Waschen Sie sich so oft wie möglich mit Seife die Hände, immer aber nach dem Stuhlgang und immer vor der Essenszubereitung und vor dem Essen. Händedesinfektion, wo angebracht, durchführen, Einmalhandtücher verwenden.
Weitere Infektionskrankheiten
Filariasis, West-Nil-Fieber.
Medizinische Versorgung
Die Gesundheits- und Notfallversorgung ist im ganzen Land unzureichend, dies gilt insbesondere für Tobago. Deshalb sollte unbedingt vor Reiseantritt eine Auslandsreise-Krankenversicherung abgeschlossen werden, die einen Rücktransport im Notfall mit einschließt. Lassen Sie sich vor einer Reise durch eine tropenmedizinische Beratungsstelle/einen Tropenmediziner/Reisemediziner beraten (siehe z.B.: http://www.dtg.org/ oder http://www.frm-web.de/)
Bitte beachten Sie neben unserem generellen Haftungsausschluss den folgenden wichtigen Hinweis:
Eine Gewähr für die Richtigkeit und Vollständigkeit der medizinischen Informationen sowie eine Haftung für eventuell eintretende Schäden kann nicht übernommen werden. Für Ihre Gesundheit bleiben Sie selbst verantwortlich.
Die Angaben sind:
- zur Information medizinisch Vorgebildeter gedacht. Sie ersetzen nicht die Konsultation eines Arztes;
- auf die direkte Einreise aus Deutschland in ein Reiseland, insbes. bei längeren Aufenthalten vor Ort zugeschnitten. Für kürzere Reisen, Einreisen aus Drittländern und Reisen in andere Gebiete des Landes können Abweichungen gelten;
- immer auch abhängig von den individuellen Verhältnissen des Reisenden zu sehen. Eine vorherige eingehende medizinische Beratung durch einen Arzt / Tropenmediziner ist im gegebenen Fall regelmäßig zu empfehlen;
- trotz größtmöglicher Bemühungen immer nur ein Beratungsangebot. Sie können weder alle medizinischen Aspekte abdecken, noch alle Zweifel beseitigen oder immer völlig aktuell sein.
Haftungsausschluss
Reise- und Sicherheitshinweise beruhen auf den zum angegebenen Zeitpunkt verfügbaren und als vertrauenswürdig eingeschätzten Informationen des Auswärtigen Amts. Eine Gewähr für die Richtigkeit und Vollständigkeit sowie eine Haftung für eventuell eintretende Schäden kann nicht übernommen werden. Gefahrenlagen sind oft unübersichtlich und können sich rasch ändern. Die Entscheidung über die Durchführung einer Reise liegt allein in Ihrer Verantwortung. Diese kann Ihnen vom Auswärtigen Amt nicht abgenommen werden. Hinweise auf besondere Rechtsvorschriften im Ausland betreffen immer nur wenige ausgewählte Fragen. Gesetzliche Vorschriften können sich zudem jederzeit ändern, ohne dass das Auswärtige Amt hiervon unterrichtet wird. Die Kontaktaufnahme mit der zuständigen diplomatischen oder konsularischen Vertretung des Ziellandes wird im Zweifelsfall empfohlen.
Das Auswärtige Amt rät dringend, die in den Reise- und Sicherheitshinweisen enthaltenen Empfehlungen zu beachten sowie einen Auslands-Krankenversicherungsschutz mit Rückholversicherung abzuschließen. In diesem Zusammenhang wird darauf hingewiesen, dass Ihnen Kosten für erforderlich werdende Hilfsmaßnahmen in Rechnung gestellt werden. Dies sieht das Konsulargesetz vor.
Auswärtiges Amt
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