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Peru: Reise- und Sicherheitshinweise

Unverändert gültig seit: 03.10.2009

Aktueller Hinweis

Derzeit besteht landesweit eine erhöhte Wahrscheinlichkeit unangekündigter Streiks und Straßenblockaden.

Reisenden wird daher empfohlen, sich vor Überland-Reisen bei den Behörden oder Reiseagenturen über die aktuelle Lage zu informieren und sich im Übrigen auch auf Streiks bei innerstädtischem Transport einzustellen.

Landesspezifische Sicherheitshinweise

Kriminalität

Peru liegt, was die Kriminalität betrifft, im lateinamerikanischen Mittelfeld. Das schließt für Touristen das Risiko ein, Opfer von Diebstählen oder Überfällen zu werden. Auf der Panamericana (Hauptverbindung Nord – Süd) wird seit einiger Zeit ein Anstieg der Überfälle auf Überlandbusse registriert.

In Lima wird zu besonderer Vorsicht abends in der Innenstadt geraten. Auf Märkten und in Busstationen sind Diebstähle häufig.

In Cusco wurde zwar ein digitales Video-Überwachungssystem rund um die Plaza de Armas installiert; es wird dennoch davon abgeraten, nachts allein zu Fuß durch die Stadt zu gehen; selbst für kurze Entfernungen sollte ein Taxi genommen werden.

In Lima, Arequipa und Cusco ist bei der Auswahl der Taxis größte Vorsicht geboten, da bei zahlreichen Verbrechen wie beispielsweise Raub, sog. „Expresskidnapping“, Vergewaltigung etc. die Taxifahrer sowie Taxis mit involviert waren. In der Vergangenheit ist ein Anstieg der Fälle des „Expresskidnappings“ in den touristisch beliebten Orten zu verzeichnen. Dabei werden die Touristen meistens im Taxi überwältigt und bis zu 24 Stunden festgehalten – in dieser Zeit wird mit deren Kreditkarten an Geldautomaten Geld abgehoben.

Es wird daher empfohlen, nur offizielle, registrierte und wenn möglich telefonisch vorbestellte Taxis zu benutzen. Ferner wird angeraten, für den Flughafentransfer vom Flughafen Limas („Jorge Chavez“) nach Lima ein Taxi bei den drei innerhalb des Ankunftsbereichs ansässigen Taxigesellschaften – CMV Taxi Remisse Ejecutiv, MITSUTAXI und GREEN TAXI, – zu bestellen.

Im Tal der Flüsse Apurímac und Ene kommt es sporadisch zu Überfällen bewaffneter Gruppen auf Angehörige und Einrichtungen der Sicherheitskräfte. Eine Gefährdung von Reisenden kann dort nicht ausgeschlossen werden. Daher wird empfohlen, die genannte Region bei Reisen zu meiden.

Es wird ferner empfohlen:

  • Aufmerksamkeit walten zu lassen und möglichst nicht allein und vor allem nicht nachts zu reisen;
  • bei Überfällen auf keinen Fall Gegenwehr zu leisten oder die Täter zu provozieren;
  • Bei der Wahl der Unterkunft auf Sicherheitsaspekte (Nachtwächter, Hotelsafe, Zimmertelefon) zu achten;
  • bei Bahn- und Busreisen Wertsachen nicht im Handgepäck, sondern am Körper zu tragen;
  • Kreditkarten nicht ständig mit sich zu führen, vor allem nicht abends und nachts; Diebstähle in Bussen und an Busterminals sind weit häufiger als in preiswerten Hotels;
  • Armenviertel in Großstädten zu meiden;
  • wegen der Verkehrs- und Kriminalitätsrisiken auf nächtliche Überlandfahrten zu verzichten;
  • auf keinen Fall von Huánuco aus die Strecke Tingo Maria – Tocache nach Tarapoto bzw. nach Pucallpa benutzen. Dort ist die Gefahr für Überlandreisende derzeit besonders hoch;
  • jede Berührung mit Drogen aller Art zu vermeiden (hohe Strafen, s.u.), Vorsicht walten zu lassen gegenüber Personen, die während der Reise Ihr Vertrauen erwecken wollen, und Gepäck nie unbeaufsichtigt zu lassen;
  • nur Dienstleistungen von bekannten/empfohlenen Reisebüros und Reiseführern in Anspruch zu nehmen.

Reisen über Land

In Peru kommt es immer wieder regional zu sozialen Unruhen, die schnell eskalieren können. Die Reisefreiheit kann dadurch in den betroffenen Gebieten jederzeit zeitlich und räumlich stark eingeschränkt sein.

Reisende in Peru sollten daher die Medienberichte aufmerksam verfolgen und ihre Reiseplanung entsprechend anpassen.

In zahlreichen Provinzen wurde zur Bekämpfung des Drogenanbaus und zur Terrorismusabwehr der Ausnahmezustand verhängt. Polizei und Streitkräfte verfügen über weitreichende Sonderrechte.

Allgemeine Reiseinformationen

Reisen über Land

Peru wird alljährlich von über einer Million Touristen besucht. Die Städte und Sehenswürdigkeiten entlang der Küste können unter Beachtung der o.g. Sicherheitshinweise über die gesamte Länge mit privaten Pkws oder öffentlichen Verkehrsmitteln befahren werden. Dies gilt auch für Fahrten in die Sierra nach Cajamarca, Huarás (Callejón de Huaylas) Chanchamayo und Arequipa, einschl. Cañon de Colca sowie die Weiterfahrt nach Puno.

Große Teile Cuscos und der Umgebung gehören zum Weltkulturerbe und stehen unter Denkmalschutz. Im archäologischen Park von Sacsayhuaman weisen zwar Schilder darauf hin, dass deshalb Picknicks, Lagerfeuer, Campen u.ä. verboten sind, doch sie werden häufig missachtet. Bei Verstößen muss dennoch mit Strafverfolgung gerechnet werden. Es wird daher empfohlen, die Verbote zu beachten.

Immer wieder wird versucht, sich den Zugang zu den Ruinen nach Macchu Picchu mit gefälschten Studentenausweisen oder auf Nebenwegen an den Eintrittskontrollen vorbei zu erschleichen. Die Parkwächter sind angehalten worden, scharfe Kontrollmaßnahmen durchzuführen.

Die Anreise nach Iquitos sollte mit dem Flugzeug stattfinden; von Reisen mit Schiffen von Pucallpa oder Yurimaguas wird abgeraten (schlechte hygienische Zustände an Bord, schlechte Verpflegung und die Gefahr von Überfällen durch bewaffnete Gruppen). In Iquitos sollten Ausflüge in den Urwald grundsätzlich nur bei offiziellen Agenturen gebucht werden und keinesfalls bei informellen Anbietern auf der Straße.

Wer Flüge über die Nazca-Linien erwägt, sollte bedenken, dass Anfang April 2008 ein Flugzeug mit ausländischen Touristen abgestürzt ist (5 Tote) und es auch zuvor mehrmals fast zu Flugunfällen gekommen ist. Das Auswärtige Amt kann daher solche Flüge zum gegenwärtigen Zeitpunkt nicht empfehlen.

In der Region um Ica ist es jüngst mehrfach zu Überfällen auf Touristenbusse gekommen, bei denen die Touristen sämtlicher Wertsachen beraubt wurden.

Arbeitsaufnahme

In der letzten Zeit versuchen besonders junge, individuell reisende Touristen, Gelegenheitsarbeit zu finden, um die Reisekasse aufzufüllen. Die Arbeitsaufnahme ist für Touristen jedoch verboten. Zumindest aus Cusco ist bekannt, dass die dortige Ausländerpolizei (Policía de Extranjería, Seguridad del Estado) breit angelegte Kontrollen durchführt. Da es schnell zu einer Verhaftung kommen kann, wird ausdrücklich davor gewarnt, mit einem Touristenvisum einer wie auch immer gearteten Erwerbstätigkeit nachzugehen.

Geldversorgung

Bei Problemen mit der Geldversorgung können Sie sich z. B. mit der WESTERN UNION BANK in Verbindung setzen. Sie ist in allen größeren Städten Perus vertreten, Geldüberweisungen aus dem Ausland können schnell (oft noch am gleichen Tag) erfolgen, allerdings mit sehr hohen Kommissionen.

Zunehmend ist Barabhebung von Landeswährung (Soles) sowie von US-Dollars mit EC-Karte an Geldautomaten möglich, sofern diese das MAESTRO-Logo tragen.

Euro-Scheine können in Lima in Wechselstuben umgetauscht werden.

Passverlust

Der Verlust des Reisepasses bringt erhebliche Probleme mit sich. Vor Ausstellung eines Ersatzdokuments sind zudem gründliche Nachforschungen unerlässlich. Es empfiehlt sich daher, eine beglaubigte Kopie des Passes mitzuführen und sie gesondert aufzubewahren. Nach peruanischen Vorschriften muss stets ein gültiges Personalpapier mitgeführt werden.

Für die Wiederausreise ist u.a. eine Passverlustanzeige bei der peruanischen Nationalpolizei, die so genannte „Denuncia“, erforderlich. Die Anzeige kann nur bei der örtlichen Touristenpolizei in ihrem Amtsbezirk aufgegeben werden. Touristen stoßen auf Widerstand, wenn sie die Verlustanzeige in einem anderen Amtsbezirk aufgeben wollen.

Straßennetz

Der Zustand der Panamericana an der Küste sowie der Hauptverbindungen in das Landesinnere ist grundsätzlich gut. Je weiter man ins Landesinnere kommt, desto schlechter wird das Straßennetz. Erdrutsche können zu Behinderungen auf Bergstrecken führen.

Die Benutzung von Überlandbussen unterliegt einem erheblichen Unfallrisiko. Es hat vermehrt Unfälle mit einer großen Anzahl Toter und Verletzter gegeben. Dies sollte bei der Wahl des Verkehrsmittels berücksichtigt werden.

Sonstige Informationen / nützliche Anschriften für Peru-Reisende

Deutsche Lufthansa (keine eigene Niederlassung in Peru)
über: HANSAPERU TRAVEL Lufthansa City Centre (LCC) in Lima,
Av. Jorge Basadre 1330,
San Isídro-Lima 27
Tel: (00511) 442 44 55 (Zentrale), 442 44 66 (Reservierungen)
Fax: (00511) 440 56 44
E-Mail:

von Montag bis Freitag 09:00 – 17:30 Uhr

HANSAPERU TRAVEL Lufthansa City Centre (LCC) in Arequipa,
Calle Ugarte 207, Cercado Arequipa
Tel: (0051-54) 60 88 05, Durchwahl: 04 (Zentrale)
E-Mail:

von Montag bis Freitag 08:30 – 18:30 Uhr

Deutsch-Peruanische Industrie- und Handelskammer
Av. Camino Real 348,
Piso 15, Torre El Pilar, Oficina 1502
San Isídro-Lima 27
Tel: (00511) 441 86 16, Fax: (00511) 442 60 14
E-Mail:

Peruanische Botschaft in Deutschland
Mohrenstr. 42-44
10117 Berlin
Tel. 030/ 20 64 103
Fax: 030/ 2064 1051
E-Mail:

South American Explorers ClubCalle Piura 135
Miraflores, Lima 18
Tel. 445-3306
E-Mail:

von Montag bis Freitag  9:30 – 17:00 Uhr, Samstags: von 9:30 – 13:00 Uhr

Bei Überfällen, Unfällen, Verhaftungen und sonstigen Notfälle oder bei Reklamationen stehen folgende peruanischen Stellen außer der deutschen Botschaft zur Verfügung bzw. sollten unbedingt benachrichtigt werden:

Einrichtung

Telefon

Fax

Bemerkung

Ambulanz (SAMU – Sistema de Atención Médica Urgente)

117

Radio Patrulla (Funkstreife) und Notruf

105

Feuerwehr

116 oder

Lima: 222-0222

Amt für Verbraucherschutz INDECOPI

Calle La Prosa 138

San Borja

Lima 41

Lima 224 7800

224 7777

Lima 224-0348, 225 2190

Öffnungszeiten: Montag bis Freitag 8:30 bis 17:30 Uhr

E-Mail: webmaster@indecopi.gob.pe

(siehe Touristenpolizei)

Policía de Turismo y Ecologia (Touristen- und Umweltpolizei)

Av. España, cdra. 7

Breña – Lima 05

oder

Calle Colón 246

Miraflores – Lima 18

423 35 00

243 21 90

Durch die Schaffung einer Touristenpolizei (Policía de Turismo y Ecología) und der staatlichen Verbraucherschutzorganisation INDECOPI stehen dem Touristen unmittelbar Ansprechpartner bei Problemfällen zur Verfügung. Diese Institutionen sollten z.B. angesprochen werden, wenn sich Probleme bezüglich der Behandlung oder vermeintliche Übervorteilung durch Hotels, Fluglinien oder Reiseunternehmen in Peru ergeben.

Krankenhäuser (deutschsprachige Ärzte zum Teil vorhanden)

Clínica Anglo-Americana
Alfredo Salazar 350
San Isidro Lima 27
Tel.: (00511) 616 89 00
Fax: (00511) 616 89 60

Clínica Tezza
Av. El Polo 570
Monterrico-Surco
Lima 33
Tel.: (00511) 610 50 51
E-Mail:

Clínica Stella Maris
Av. Paso de los Andes 923
Pueblo Libre, Lima 21
Tel.: (00511) 463-6666
Fax 461-3396
E-Mail:

 

Deutschsprachige Ärzte und Anwälte

Die Anschriften von deutschsprachigen Ärzten und Anwälten können bei der deutschen Botschaft erfragt werden.

Ein- und Ausreisebestimmungen

Reisedokumente

Mit folgenden Dokumenten ist die Einreise für deutsche Staatsangehörige möglich:

 

Reisedokumente
Erwachsene

Einreise möglich / Bedingungen

Reisepass

ja: Gültigkeit 6 Monate ab Einreise

vorläufiger Reisepass

ja: Gültigkeit 6 Monate ab Einreise, bei Reise über die USA jedoch US-Visum erforderlich

Personalausweis

nein

vorläufiger Personalausweis

nein

weitere Anmerkungen

Einreisende Touristen müssen Weiterreise- oder Rückflugticket vorlegen!

Reisedokumente
Kinder/Jugendliche

 

Kinderreisepass

mit Foto ja: Gültigkeit 6 Monate ab Einreise

Reisepass

für Kinder ab Geburt ja: Gültigkeit 6 Monate ab Einreise

Personalausweis

nein

vorläufiger Personalausweis

nein

bereits vorhandener Eintrag in den Reisepass eines Elternteils (Kindereinträge in Reisepässe der Eltern sind seit dem 1.11.2007 nicht mehr möglich)

mit Foto ja: Botschaft rät jedoch davon ab, weil nicht sicher ist, ob am Flughafen diensthabende Beamte davon unterrichtet sind und sich daraus entsprechende Schwierigkeiten ergeben können

noch gültiger Kinderausweis nach altem Muster (der Kinderausweis wird seit 1. Januar 2006 nicht mehr ausgestellt)

mit Foto und bis Ablaufdatum des Kinderausweises ja: bei Reise über die USA jedoch US-Visum erforderlich; Botschaft rät jedoch davon ab, weil nicht sicher ist, ob am Flughafen diensthabende Beamte davon unterrichtet sind und sich daraus entsprechende Schwierigkeiten ergeben können

Weitere Anmerkungen

Bei touristischen Reisen ist wie bei Erwachsenen Vorlage des Weiterreise- oder Rückflugtickets erforderlich!

 

Gelbfieberimpfung

Die Gelbfieberimpfung ist seit kurzem für das gesamte peruanische Amazonasgebiet vorgeschrieben, der Impfnachweis wird kontrolliert. Die endemischen Gebiete liegen alle mit Ausnahme des Ayacucho-Departements in der Amazonas-Region östlich der Anden. Bei Nichtbeachtung droht Einreiseverbot, Quarantäne oder Zwangsimpfung.

Visum

Touristen können sich bis zu 183 Tage in Peru aufhalten. Die Beantragung eines Visums ist für einen touristischen Aufenthalt nicht erforderlich, dieses wird bei Einreise erteilt. Es sollte darauf geachtet werden, dass die beabsichtigte Aufenthaltsdauer durch die Beamten der peruanischen Einwanderungsbehörde im Pass oder auf dem (stets auszufüllenden!) Einreisezettel (Tarjeta Internacional de Embarque/Desembarque) vermerkt wird. Es kann andernfalls vorkommen, dass die Beamten der Einwanderungsbehörde die Aufenthaltserlaubnis im Pass willkürlich auf z.B. 30 Tage begrenzen, obwohl ein Aufenthalt von beispielsweise 45 Tagen geplant ist.

Detaillierte Informationen sind in spanischer Sprache erhältlich unter www.digemin.com.pe oder bei den peruanischen  Vertretungen in Deutschland.

Ausreise

Bei der Ausreise auf dem Luftweg ist eine Flughafensteuer von z.Z. 30,25 USD in bar am Flughafen zu entrichten; Kreditkartenzahlung etc. ist nicht möglich.

Besondere Zollvorschriften

Informationen über Zollvorschriften in Peru finden sich auf der Webseite der peruanischen Obersten Zollbehörde (auf Spanisch und Englisch): www.aduanet.gob.pe

Für die Rückreise aus Peru nach Deutschland wird in Ergänzung der allgemeinen deutschen Zollvorschriften darauf hingewiesen, dass selbst kleine Mengen von losem oder auch abgepacktem Coca-Tee vom deutschen Zoll beschlagnahmt werden und die versuchte Einfuhr von Coca-Tee einen Verstoß gegen das deutsche Betäubungsmittelgesetz darstellt.

Versand von elektronischen Apparaten, Ersatzteilen, Kamerazubehör, Kosmetika u.ä. per Post oder Kurier nach Peru: Die Zollauslösung ist kostspielig und zeitaufwändig; sie kann nicht durch die Botschaft oder die Honorarkonsuln vorgenommen werden. Sendungen, die für Empfänger in der Provinz bestimmt sind, werden zum Teil in Lima zurückgehalten.

Es ist nicht zulässig, private Sendungen für Touristen an die Botschaft oder die Honorarkonsuln zu adressieren.

Besondere strafrechtliche Vorschriften

Drogenbesitz und Drogenhandel gelten als Verbrechen und werden mit sehr hohen Gefängnisstrafen geahndet. Personen, bei denen Kokain oder andere Drogen gefunden werden, müssen mit sofortiger Verhaftung sowie einer Haftstrafe in Höhe von 2 bis 25 Jahren rechnen. Die Gefängnisse in Peru entsprechen nicht europäischem Standard und sind z.T. extrem überbelegt. Die hygienischen Verhältnisse sowie die Versorgung der Häftlinge mit Lebensmitteln lassen zu wünschen übrig.

Vermeiden Sie daher jede Berührung mit Drogen aller Art und vermeiden Sie jeden Kontakt zu Ihnen unbekannten, aufdringlichen Personen. Mitnahme bzw. Transport von Gegenständen für Dritte auch ohne Kenntnis des Inhalts kann verhängnisvolle Folgen haben.

Die Ausfuhr von Kulturgütern bedarf der vorherigen Genehmigung der peruanischen Obersten Zollbehörde. Verstöße werden strafrechtlich verfolgt und können die Einziehung der Kulturgüter zur Folge haben.

Medizinische Hinweise

Impfschutz

Eine gültige Impfung gegen Gelbfieber für alle Reisenden älter als 6 Monate wird bei Einreise aus einem Gelbfiebergebiet (www.who.int/ith/countries/en/index.html) gefordert. Bei Reisen in die ausgewiesenen Endemiegebieten (besonders für das gesamte peruanische Amazonasgebiet) ist eine rechtzeitige (10 Tage vor Einreise !) Impfung aus persönlich-medizinischen Gründen sinnvoll und seit kurzem auch vorgeschrieben. Am Flughafen in Puerto Maldonado werden Zwangsimpfungen vorgenommen. In Cusco werden Gelbfieberimpfungen nur dann durchgeführt, wenn sich mindestens 8 Interessenten für einen Termin zusammenfinden. Wirksam ist eine solche Impfung vor Ort jedoch erst nach 10 Tagen.

Bei Weiterreise in ein Drittland kann die Impfung aus Peru kommend verlangt werden.

Das Auswärtige Amt empfiehlt einen Impfschutz gegen Tetanus, Diphtherie und Hepatitis A, bei Langzeitaufenthalt über 4 Wochen oder besonderer Exposition auch Hepatitis B, Tollwut und Typhus. Die Standardimpfungen für Kinder und Erwachsene entsprechend den Empfehlungen des Robert-Koch-Institutes (siehe www.rki.de) sollten auf aktuellem Stand sein.

Malaria

Die Übertragung erfolgt ganzjährig durch den Stich blutsaugender nachtaktiver Anopheles-Mücken. Die Erkrankung kann auch noch Wochen bis Monate nach dem Aufenthalt ausbrechen. Unbehandelt verläuft, insbesondere die gefährliche Malaria tropica, bei nicht-immunen Europäern häufig tödlich. Beim Auftreten von Fieber in dieser Zeit ist ein Hinweis auf den Aufenthalt in einem Malariagebiet an den behandelnden Arzt notwendig.

Ein hohes Risiko besteht im östlichen Tiefland besonders entlang der Flussläufe im oberen Acre- und Amazonasbecken, in den Grenzgebieten zu Kolumbien und Ecuador sowie im Tumbes Departement im Nordwesten. Ein mittleres Risiko besteht in einzelnen ländlichen Gebieten unterhalb 1500m in der Küsten- und Andenregion. Ein geringes oder kein Risiko besteht in Lima und Umgebung, in den Departements Puno, Moquegua, Tacna sowie in den Tourismusgebieten im Hochland (Cuzco, Machu Picchu, Titicaca-See)

Je nach Reiseprofil ist deshalb eine Chemoprophylaxe (Tabletteneinnahme) sinnvoll. Für die Malariaprophylaxe sind verschiedene verschreibungspflichtige Medikamente (z.B. Malarone, Doxycyclin, Lariam) auf dem deutschen Markt erhältlich. Die Dosierung und die persönliche Anpassung sowie Nebenwirkungen bzw. Unverträglichkeiten mit anderen Medikamenten sollten unbedingt vor der Einnahme mit einem Tropenmediziner/Reisemediziner besprochen werden.

Aufgrund der mückengebundenen Infektionsrisiken wird allen Reisenden empfohlen:

  • Ganzkörperbedeckende, helle Kleidung zu tragen (lange Hosen, lange Hemden),
  • Insektenschutzmittel auf alle freien Körperstellen wiederholt aufzutragen
  • ggf. in den o.g. Regionen unter einem Moskitonetz zu schlafen

HIV / AIDS

Durch sexuelle Kontakte und bei Drogengebrauch (unsaubere Spritzen oder Kanülen) besteht grundsätzlich das Risiko einer lebensgefährlichen HIV/AIDS-Infektion. Kondombenutzung wird immer, insbesondere aber bei Gelegenheitsbekanntschaften empfohlen.

Durchfallerkrankungen und Cholera

Durch eine entsprechende Lebensmittel- und Trinkwasserhygiene lassen sich die meisten Durchfallerkrankungen vermeiden.

Einige Grundregeln: Ausschließlich Wasser sicheren Ursprungs trinken, z.B. Flaschenwasser, nie Leitungswasser. Im Notfall gefiltertes, desinfiziertes oder abgekochtes Wasser benutzen. Unterwegs zum Geschirrspülen und Zähneputzen Trinkwasser benutzen. Bei Nahrungsmittel gilt: Kochen, Schälen oder Desinfizieren. Halten Sie unbedingt Fliegen von Ihrer Verpflegung fern. Waschen Sie sich so oft wie möglich mit Seife die Hände, immer aber nach dem Stuhlgang und immer vor der Essenszubereitung und vor dem Essen. Händedesinfektion, wo angebracht, durchführen, Einmalhandtücher verwenden.

Weitere Infektionskrankheiten

Dengue-Fieber, Leishmaniasis, Filariasis, Onchozerkiasis, Leptospirose, Chagas-Krankheit, Fleckfieber, Brucellose, Echinokokkose, Fascioliasis, Pest.

Höhenkrankheit

In Lagen über 2500 Meter häufigere, gelegentlich auch lebensgefährliche Erkrankung durch zu schnellen Aufstieg in die Höhe, die meist allerdings erst nach 24 Stunden oder längerem Aufenthalt in der Höhe manifest wird. Bei einem Nettoaufstieg von max. 300 Meter täglich tritt sie kaum noch auf. Warnsymptome sind: schlechter Schlaf, Kopfschmerz, Schwindel, Erbrechen und zunehmende Luftknappheit. Verschwinden die Symptome nicht durch eine Pause / Übernachtung, sollte abgestiegen werden. Wirksame Therapie ist Abstieg unter eine Höhe von 2000 Meter. Betroffen sind alle Altersstufen und häufig Touristen bei Flugreisen nach Cusco oder Puno, also nicht nur Bergsteiger.  Medikamente (Diamox) zur „Prophylaxe“ sind in Deutschland nicht zugelassen. Die Verschlimmerung der Erkrankung mit Beteiligung von Gehirn, Lunge (Ödem) oder Nieren kann tödlich enden. Fehler des Patienten in diesem Zusammenhang sind besonders: zu später Arztkontakt, zu später Abstieg unter 2000 Meter und Verharmlosen der Symptome.

Bergsteigen in den Anden birgt erhebliche Risiken (es gibt jedes Jahr zahlreiche Todesfälle) und sollte nur in Begleitung erfahrener Bergführer unternommen werden.

Das Bergrettungswesen ist, sofern es existiert, nicht mit europäischen Verhältnissen zu vergleichen.

Medizinische Versorgung

Die medizinische Versorgung im Lande ist nur in teuren Privatkliniken mit Europa zu vergleichen und ist vielfach technisch, apparativ und / oder hygienisch problematisch. In Cusco, dem wichtigsten Ziel ausländischer Touristen, gibt es nur wenige private Kliniken, die personell und apparativ adäquat ausgestattet sind. Gelegentlich wurden kranke Touristen an Ärzte und Einrichtungen verwiesen, die nicht ausreichend qualifiziert waren. Die Botschaft empfiehlt deshalb, sich im Erkrankungsfall auf der Internetseite der Botschaft über Ärzte und Krankenhäuser in Lima und Peru zu informieren oder im Notfall in Cusco die Honorarkonsulin zu kontaktieren (Maria-Sophia Jürgens de Hermoza

San Agustín 307, Cusco, Telefon 084-23 5459 oder 24 29 70). Generell reichen die Behandlungsmöglichkeiten in Cusco nicht aus, um schwere Notfälle adäquat zu versorgen. Sobald es der medizinische Zustand zulässt, sollten schwer Kranke oder Verletzte deshalb nach Lima verlegt werden. Ein ausreichender, weltweit gültiger Krankenversicherungsschutz und eine zuverlässige Reiserückholversicherung werden dringend empfohlen.

Lassen Sie sich vor einer Reise durch eine tropenmedizinische Beratungsstelle/einen Tropenmediziner/Reisemediziner beraten (siehe z.B.: http://www.dtg.org/ oder http://www.frm-web.de/). Die deutschen Auslandsvertretungen vor Ort stellen auf Wunsch Listen der ihnen bekannten deutsch- und englischsprachigen Ärzte zur Verfügung. Informationen hierzu finden Sue auch auf den Internetseiten der deutschen Auslandsvertretungen.

Bitte beachten Sie neben unserem generellen Haftungsausschluss den folgenden wichtigen Hinweis:

Eine Gewähr für die Richtigkeit und Vollständigkeit der medizinischen Informationen sowie eine Haftung für eventuell eintretende Schäden kann nicht übernommen werden. Für Ihre Gesundheit bleiben Sie selbst verantwortlich.

Die Angaben sind:

  • zur Information medizinisch Vorgebildeter gedacht. Sie ersetzen nicht die Konsultation eines Arztes;
  • auf die direkte Einreise aus Deutschland in ein Reiseland, insbes. bei längeren Aufenthalten vor Ort zugeschnitten. Für kürzere Reisen, Einreisen aus Drittländern und Reisen in andere Gebiete des Landes können Abweichungen gelten;
  • immer auch abhängig von den individuellen Verhältnissen des Reisenden zu sehen. Eine vorherige eingehende medizinische Beratung durch einen Arzt / Tropenmediziner ist im gegebenen Fall regelmäßig zu empfehlen;
  • trotz größtmöglicher Bemühungen immer nur ein Beratungsangebot. Sie können weder alle medizinischen Aspekte abdecken, noch alle Zweifel beseitigen oder immer völlig aktuell sein.

Haftungsausschluss

Reise- und Sicherheitshinweise beruhen auf den zum angegebenen Zeitpunkt verfügbaren und als vertrauenswürdig eingeschätzten Informationen des Auswärtigen Amts. Eine Gewähr für die Richtigkeit und Vollständigkeit sowie eine Haftung für eventuell eintretende Schäden kann nicht übernommen werden. Gefahrenlagen sind oft unübersichtlich und können sich rasch ändern. Die Entscheidung über die Durchführung einer Reise liegt allein in Ihrer Verantwortung. Diese kann Ihnen vom Auswärtigen Amt nicht abgenommen werden. Hinweise auf besondere Rechtsvorschriften im Ausland betreffen immer nur wenige ausgewählte Fragen. Gesetzliche Vorschriften können sich zudem jederzeit ändern, ohne dass das Auswärtige Amt hiervon unterrichtet wird. Die Kontaktaufnahme mit der zuständigen diplomatischen oder konsularischen Vertretung des Ziellandes wird im Zweifelsfall empfohlen.

Das Auswärtige Amt rät dringend, die in den Reise- und Sicherheitshinweisen enthaltenen Empfehlungen zu beachten sowie einen Auslands-Krankenversicherungsschutz mit Rückholversicherung abzuschließen. In diesem Zusammenhang wird darauf hingewiesen, dass Ihnen Kosten für erforderlich werdende Hilfsmaßnahmen in Rechnung gestellt werden. Dies sieht das Konsulargesetz vor.

Auswärtiges Amt
Bürgerservice
Arbeitseinheit 040
D-11013 Berlin
Tel.: (03018) 172000
Fax: (03018) 1751000

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