Panama: Reise- und Sicherheitshinweise

Unverändert gültig seit: 04.12.2009

Landesspezifische Sicherheitshinweise

Kriminalität

Durch die auch von UNDP konstatierte Zunahme von Gewaltkriminalität im Zusammenhang mit Drogenhandel hat sich das Risiko, zufälliges Opfer solcher Auseinandersetzungen zu werden, erhöht.

In Panama-Stadt muss in einigen Stadtteilen mit Gewaltkriminalität gerechnet werden. Reisende sollten auf offener Straße keinen auffälligen Schmuck tragen, wenig Bargeld bei sich haben und insbesondere nachts folgende Gebiete mit großem Risiko von Raubüberfällen meiden:

  • in Panama-Stadt: El Chorrillo, Curundú, Río Abajo, San Miguelito, Santa Ana, Calidonia, San Felipe (= Casco Viejo)
  • außerhalb: Colón (auch tagsüber).

Seit August 2008 gilt Ausweispflicht für Ausländer. Daher ist es ratsam, den Originalreisepass – zumindest aber eine Kopie – mit sich zu führen.

Bei nächtlicher Ankunft am Internationalen Flughafen Tocumen ist bei der Auswahl eines Taxis besondere Vorsicht geboten, da mehrfach Überfälle auf Taxis zu verzeichnen waren. Am Taxistand in der Eingangshalle des Flughafens können registrierte Taxis angefordert werden.

Auch in anderen, eigentlich als sicher geltenden Stadtteilen, wie etwa Bella Vista, ist Vorsicht angezeigt, da es zu vereinzelten Überfällen, insbesondere in der Umgebung der Calle Uruguay, kam. Insbesondere harmlos erscheinende Kontaktaufnahmen entpuppen sich häufig als Ablenkungsmanöver.

Am Río Chagres, in der Ruinenstadt Panamá Viejo und auf der touristischen Karibik-Insel Isla Bastimentos ist es zu bewaffneten Raubüberfällen – auch auf deutsche Touristen – gekommen.

Im Osten und Süden der Urwaldprovinz Darién, insbesondere im Grenzgebiet zu Kolumbien, bestehen hohe Sicherheitsrisiken. Es wird dringend davon abgeraten, sich dort aufzuhalten. Abgesehen von der prekären Gesundheitslage (u.a. Cholera, Malaria), operieren in Darién illegale bewaffnete Gruppen aus Kolumbien.

Naturkatastrophen

Panama kann in der Wirbelsturm-Saison (Juni bis November) von Ausläufern der Stürme mit betroffen werden. Im November 2008 kam es zu starken Überschwemmungen in den Provinzen Chiriquí und Bocas del Toro. Einige Inseln waren zeitweise von der Außenwelt abgeschnitten.

Allgemeine Reiseinformationen

Infrastruktur

Panamas touristische Infrastruktur erfährt in letzter Zeit eine positive Entwicklung. Hotels, die europäischen Ansprüchen genügen, sind aber hauptsächlich in Panama-Stadt anzutreffen. Der organisierte Tourismus ist kaum entwickelt.

Der zurzeit noch ursprüngliche Zustand Panamas besitzt andererseits auch seinen eigenen Charme. Er eröffnet die Chance, ein landschaftlich schönes und abwechslungsreiches Land unverfälscht kennen zulernen. Besonders die karibischen San Blas Inseln und die Region Bocas del Toro sind landschaftlich von hohem Reiz, wenn man sich mit einem etwas geringeren Niveau der Unterkünfte abfinden kann. In der Provinz Bocas del Toro werden mittlerweile auch komfortable Unterkünfte in allen Preisklassen angeboten.

Sprachen

Die Landessprache ist Spanisch. Mit Englisch kommt man vor allem in der Hauptstadt, aber nur vereinzelt im Landesinneren gut über die Runden.

Geld / Kreditkarten

Öffentliches Zahlungsmittel in Panama ist der Balboa, der im Verhältnis 1:1 an den US-Dollar gekoppelt ist. Der Balboa existiert nur in Form von Münzen; ansonsten wird mit Dollar-Noten gezahlt. In Hotels und Geschäften von Panama-Stadt und den größeren Städten im Landesinnern kann meist mit internationalen Kreditkarten, darunter auch Eurocard/Mastercard und vor allem VISA, bezahlt werden. Bare Euro können kaum getauscht werden. Es empfiehlt sich daher, US-Dollar in Bargeld mit sich zu führen. Reiseschecks werden nur vereinzelt akzeptiert. Der zeitweise problemlose Einsatz von EC (Maestro)-Karten funktioniert zurzeit nicht.

Geldüberweisungen können innerhalb kurzer Zeit über “Western Union” veranlasst werden; es gibt Zweigstellen im ganzen Land.

Reisen über Land / Verkehrsverbindungen

Das Straßennetz ist im regionalen Vergleich als gut einzustufen. Die von Panama-Stadt entlang der Pazifikküste bis an die costaricanische Grenze reichende Panamericana befindet sich in gutem Zustand. Gleiches gilt mit leichten Einschränkungen für die Halbinsel Azuero im Süden des Landes. Die Nord-Süd-Achse von Panama-Stadt nach Colón am Atlantik (Transístmica) wird derzeit ausgebessert. Abseits der Hauptverkehrsstraßen trifft man nur noch vereinzelt auf asphaltierte Straßen; diese verwandeln sich nach einigen Kilometern in der Regel in Schotter- oder Sandpisten und erweisen sich während der langen Regenzeit oft als unbefahrbar. Der Osten des Landes ist verkehrstechnisch kaum erschlossen, die Panamericana (asphaltierter Teil) endet weit vor der Grenze zu Kolumbien. Busse verkehren regelmäßig in alle größeren Orte des Landes. Die Eisenbahnstrecke zwischen Panama-Stadt und Colón ist nach langer Unterbrechung wieder in Betrieb, in erster Linie zur Container- aber auch zur Passagierbeförderung.

Eine Reise von Panama nach Kolumbien auf dem Landweg ist nicht möglich, es gibt keinen Grenzübergang, über den die Ausreise aus Panama gestattet wäre. Entgegen den Angaben auf verschiedenen Landkarten gibt es auch keine Straßenverbindung nach Kolumbien, die Reise auf der Panamericana von Alaska nach Feuerland muss in Panama unterbrochen werden.

Die in vielen Reiseführern erwähnte Schiffs-/Fährverbindung („Crucero Express„) zwischen Colón (Panama) und Cartagena (Kolumbien) wurde im Herbst 1996 ersatzlos eingestellt. Einzige Möglichkeit, ein Kfz. weiterzutransportieren, ist die aufwendige (und kostspielige) Verschiffung bzw. Luftverfrachtung, wozu in jedem Falle eine Spedition eingeschaltet werden muss.

Einreisebestimmungen für deutsche Staatsangehörige

Reisedokumente

Deutsche Staatsangehörige benötigen zur Einreise einen Reisepass, der bei Einreise noch mindestens 6 Monate gültig sein muss. Der deutsche Kinderausweis muss mit einem Lichtbild versehen sein.

Visum

Bei einer Aufenthaltsdauer bis zu drei Monaten wird kein Visum benötigt. Für länger dauernde Aufenthalte (Praktika, Freiwilligeneinsätze) sollte rechtzeitig Kontakt mit der Botschaft Panamas in Berlin aufgenommen werden.

Reisen über die USA

Bitte beachten Sie die

Einreisebestimmungen für deutsche Staatsangehörige können sich kurzfristig ändern, ohne dass das Auswärtige Amt hiervon vorher unterrichtet wird. Rechtsverbindliche Auskünfte zur Einreise können Ihnen nur die Auslandsvertretungen des jeweiligen Ziellandes erteilen.

Besondere strafrechtliche Bestimmungen

Drogenbesitz und -handel sind auch in Panama strafbare Delikte und werden von den einheimischen Behörden verfolgt. Bei Festnahme ist auch bei kleinen Mengen mit drastischen Haftstrafen im Land zu rechnen. Selbst bei bloßem Verdacht auf Mitführung illegaler Substanzen ist mit einer Verhaftung durch die Polizeibehörden zu rechnen. Die darauf folgende Überprüfung kann unter Umständen mehrere Tage in Anspruch nehmen. Während dieser Zeit ist eine Inhaftierung die Regel.

Medizinische Hinweise

Impfschutz

Eine gültige Impfung gegen Gelbfieber wird für alle Reisenden bei Einreise aus einem Gelbfiebergebiet (www.who.int/ith/countries/en/index.html) gefordert. Bei Einreise aus Deutschland wird diese nicht verlangt. Das Auswärtige Amt empfiehlt Impfschutz gegen Tetanus, Diphtherie und Hepatitis A, bei Langzeitaufenthalt über 4 Wochen oder besonderer Exposition auch gegen Hepatitis B, Tollwut und Typhus. Die Standardimpfungen für Kinder und Erwachsene entsprechend den Empfehlungen des Robert-Koch-Institutes (siehe www.rki.de) sollten auf aktuellem Stand sein.

Malaria

Ganzjähriges Risiko, hauptsächlich Malaria tertiana, im Osten auch Malaria tropica (auch mit Chloroquinresistenzen). Ein mittleres Risiko besteht in den ländlichen Gebieten der Provinzen auf der Karibikseite und im Grenzgebiet zu Kolumbien, eine geringes Risiko in den tiefer gelegenen ländlichen Gebieten der übrigen Provinzen. Sehr geringes oder kein Risiko in der Kanalzone und in den Stadtgebieten.

Die Übertragung erfolgt durch den Stich blutsaugender nachtaktiver Anopheles-Mücken. Unbehandelt verläuft insbesondere die gefährliche Malaria tropica bei nicht-immunen Europäern häufig tödlich. Die Erkrankung kann auch noch Wochen bis Monate nach dem Aufenthalt ausbrechen. Beim Auftreten von Fieber in dieser Zeit ist ein Hinweis an den behandelnden Arzt auf den Aufenthalt in einem Malariagebiet notwendig.

Je nach Reiseprofil ist deshalb eine Chemoprophylaxe (Tabletteneinnahme) oder die Mitnahme einer Selbstbehandlungsdosis notwendig. Für die Malariaprophylaxe – und Selbstbehandlung sind verschiedene verschreibungspflichtige Medikamente (z.B. Resochin, Malarone, Doxycyclin, Lariam, Riamet) auf dem deutschen Markt erhältlich. Die Dosierung und die persönliche Anpassung sowie Nebenwirkungen bzw. Unverträglichkeiten mit anderen Medikamenten sollten unbedingt vor der Einnahme mit einem Tropenmediziner/Reisemediziner besprochen werden.

Aufgrund der mückengebundenen Infektionsrisiken wird allen Reisenden empfohlen

  • ganzkörperbedeckende, helle Kleidung zu tragen (lange Hosen, lange Hemden),
  • Insektenschutzmittel tagsüber ( Dengue!), abends und nachts (Malaria) auf alle freien Körperstellen wiederholt aufzutragen
  • unter einem Moskitonetz zu schlafen

HIV / AIDS

Durch sexuelle Kontakte und bei Drogengebrauch (unsaubere Spritzen oder Kanülen) besteht grundsätzlich ein hohes Risiko einer lebensgefährlichen HIV/AIDS-Infektion. Kondombenutzung wird immer, insbesondere bei Gelegenheitsbekanntschaften empfohlen.

Durchfallerkrankungen und Cholera

Durch eine entsprechende Lebensmittel- und Trinkwasserhygiene lassen sich die meisten Durchfallerkrankungen vermeiden. Das Leitungswasser in Panama-Stadt ist als Trinkwasser zu verwenden.

Einige Grundregeln bei unklaren Verhältnissen: Ausschließlich Wasser sicheren Ursprungs trinken, z.B. Flaschenwasser, kein Leitungswasser außerhalb der Stadt. Im Notfall gefiltertes, desinfiziertes oder abgekochtes Wasser benutzen. Unterwegs zum Geschirrspülen und Zähneputzen Trinkwasser benutzen. Bei Nahrungsmittel gilt: Kochen, Schälen oder Desinfizieren. Halten Sie unbedingt Fliegen von Ihrer Verpflegung fern. Waschen Sie sich so oft wie möglich mit Seife die Hände, immer aber nach dem Stuhlgang und immer vor der Essenszubereitung und vor dem Essen. Händedesinfektion, wo angebracht, durchführen, Einmalhandtücher verwenden.

Weitere Infektionskrankheiten

Leishmaniasis, Chagas-Krankheit, Leptospirose

Die durch Insekten übertragene Dengue-Virusinfektionen sind häufig. Aus diesen Gründen empfiehlt sich ein Schutz gegen Moskitostiche auch tagsüber s.o.

Lassen Sie sich vor einer Reise durch eine tropenmedizinische Beratungsstelle/einen Tropenmediziner/Reisemediziner beraten (siehe z.B.: http://www.dtg.org/ oder http://www.frm-web.de/)

Bitte beachten Sie neben unserem generellen Haftungsausschluss den folgenden wichtigen Hinweis:

Eine Gewähr für die Richtigkeit und Vollständigkeit der medizinischen Informationen sowie eine Haftung für eventuell eintretende Schäden kann nicht übernommen werden. Für Ihre Gesundheit bleiben Sie selbst verantwortlich.

Die Angaben sind:

  • zur Information medizinisch Vorgebildeter gedacht. Sie ersetzen nicht die Konsultation eines Arztes;
  • auf die direkte Einreise aus Deutschland in ein Reiseland, insbes. bei längeren Aufenthalten vor Ort zugeschnitten. Für kürzere Reisen, Einreisen aus Drittländern und Reisen in andere Gebiete des Landes können Abweichungen gelten;
  • immer auch abhängig von den individuellen Verhältnissen des Reisenden zu sehen. Eine vorherige eingehende medizinische Beratung durch einen Arzt / Tropenmediziner ist im gegebenen Fall regelmäßig zu empfehlen;
  • trotz größtmöglicher Bemühungen immer nur ein Beratungsangebot. Sie können weder alle medizinischen Aspekte abdecken, noch alle Zweifel beseitigen oder immer völlig aktuell sein.

Haftungsausschluss

Reise- und Sicherheitshinweise beruhen auf den zum angegebenen Zeitpunkt verfügbaren und als vertrauenswürdig eingeschätzten Informationen des Auswärtigen Amts. Eine Gewähr für die Richtigkeit und Vollständigkeit sowie eine Haftung für eventuell eintretende Schäden kann nicht übernommen werden. Gefahrenlagen sind oft unübersichtlich und können sich rasch ändern. Die Entscheidung über die Durchführung einer Reise liegt allein in Ihrer Verantwortung. Diese kann Ihnen vom Auswärtigen Amt nicht abgenommen werden. Hinweise auf besondere Rechtsvorschriften im Ausland betreffen immer nur wenige ausgewählte Fragen. Gesetzliche Vorschriften können sich zudem jederzeit ändern, ohne dass das Auswärtige Amt hiervon unterrichtet wird. Die Kontaktaufnahme mit der zuständigen diplomatischen oder konsularischen Vertretung des Ziellandes wird im Zweifelsfall empfohlen.

Das Auswärtige Amt rät dringend, die in den Reise- und Sicherheitshinweisen enthaltenen Empfehlungen zu beachten sowie einen Auslands-Krankenversicherungsschutz mit Rückholversicherung abzuschließen. In diesem Zusammenhang wird darauf hingewiesen, dass Ihnen Kosten für erforderlich werdende Hilfsmaßnahmen in Rechnung gestellt werden. Dies sieht das Konsulargesetz vor.

Auswärtiges Amt
Bürgerservice
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Tel.: (03018) 172000
Fax: (03018) 1751000

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