Mongolei: Reise- und Sicherheitshinweise

Unverändert gültig seit: 22.10.2009

Landesspezifische Sicherheitshinweise

Kriminalität: Aufgrund aktueller Vorfälle weist das Auswärtige Amt darauf hin, dass zunehmend gewalttätige Überfälle zu beobachten sind. Nach Einbruch der Dunkelheit wird daher ausdrücklich davon abgeraten, sich allein in Ulan Bator (alternative Schreibweise: Ulaanbaatar) zu bewegen.

Besondere Vorsicht ist bei der Benutzung von Privattaxis angebracht. Sofern der teilweise stark überhöhte Fahrpreis nicht gezahlt wird, kann es zu äußerst unangenehmen Situationen mit dem Fahrer kommen. Taxis sollten nicht allein benutzt werden, vor allem nicht von Frauen. In jedem Fall sollte man auf der Rückbank Platz nehmen und das Zusteigen von weiteren Fahrgästen vermeiden. In einigen Fällen hat es sich bei den Zugestiegenen um Komplizen gehandelt, die gemeinsam mit dem Fahrer den Raub am Fahrgast durchgeführt haben.

Auf Märkten (insbesondere der „Schwarzmarkt“, auch Narantuul-Markt), in Einkaufszentren, in Kaufhäusern und in der Nähe touristischer Sehenswürdigkeiten (v.a. Gandan-Kloster in Ulan Bator) sollte man sich vor Taschendieben in Acht nehmen.

Allgemeine Reiseinformationen

Die mongolische Währung, Tugrik, kann in allen Banken gegen US-Dollar oder Euro getauscht werden. Bei kleineren Scheinen ist unter Umständen der Wechselkurs schlechter. Zunehmend sind falsche mongolische Geldscheine im Umlauf; es wird daher geraten, nur in Banken oder offiziellen Wechselstuben Geld zu tauschen. In Hotels, Jurtencamps und in vielen Läden werden Dollar, immer mehr auch Euro akzeptiert. Häufig werden die Preise sogar in US-Dollar ausgezeichnet. Auf dem Land kann Geld nur in den Aimak-Zentren getauscht werden. Es empfiehlt sich daher, vor längeren Reisen ausreichend einheimische Währung in Ulan Bator zu tauschen.

In Ulan Bator findet man mehr und mehr Geldautomaten, an denen mit Visa-Karten, teilweise auch mit Maestro-Karten, die Landeswährung abgehoben werden kann. Ebenso kann in größeren Banken mit Kreditkarten Geld abgehoben werden. Auf dem Land ist eine derartige Geldversorgung derzeit nicht möglich.

Alle großen Hotels und Geschäfte, in denen Ausländer häufig verkehren (v.a. Souvenir- und Kaschmir-Geschäfte) akzeptieren die gängigen Kreditkarten.

Bei Inlandsflügen werden internationale Sicherheitsstandards nicht immer eingehalten.

Einreisebestimmungen für deutsche Staatsangehörige

Visum

Deutsche Staatsangehörige benötigen für die Einreise in die Mongolei ein Visum, das bei der Mongolischen Botschaft in Berlin beantragt werden kann. Visa werden auch am Flughafen in Ulan Bator ausgestellt. Es liegen keine Informationen darüber vor, ob die Ausstellung am Flughafen jederzeit und unkompliziert erfolgt. Es wird daher zu einer Einholung des Visums vor Reiseantritt geraten.

Reisedokumente

Reisedokumente Erwachsene

Einreise möglich / Bedingungen

Reisepass

Einreise möglich, Visum erforderlich

Vorläufiger Reisepass

Einreise möglich, Visum erforderlich

Personalausweis

Einreise nicht möglich

Vorläufiger Personalausweis

Einreise nicht möglich

Weitere Anmerkungen

Keine

Reisedokumente Kinder/Jugendliche

 

Kinderreisepass

Einreise möglich, Visum erforderlich

Reisepass

Einreise möglich, Visum erforderlich

Personalausweis

Einreise nicht möglich

Vorläufiger Personalausweis

Einreise nicht möglich

Bereits vorhandener Eintrag in den Reisepass eines Elternteils (Kindereinträge in Reisepässe der Eltern sind seit dem 1.11.2007 nicht mehr möglich)

Einreise möglich, Visum erforderlich

Noch gültiger Kinderausweis nach altem Muster (der Kinderausweis wird seit 1. Januar 2006 nicht mehr ausgestellt)

Einreise nicht möglich

Weitere Anmerkungen

Keine

Transitreisen

Der Flughafen in Ulan Bator verfügt über keinen Transitraum. Daher wird auch bei nur kurzem Aufenthalt zwischen zwei Flügen ein Visum benötigt.

Grenzübergänge für Ausländer

Die Ein- bzw. Ausreise ist für Ausländer nur möglich:

  • über den internationalen Flughafen von Ulan Bator (Chinggis Khaan),
  • per Zug von Russland aus in Sukhbaatar und von China aus in Zamyn Uud,
  • mit dem Auto: Mongolisch-russische Grenze: Altanbulag/Khiagt (Selenge Aimag), täglich von 8.00 – 19.00 Uhr geöffnet; Tsgaan-Nuur/Tashanta (Bayan Ulgii Aimag), werktags von 9.00 – 18.00 Uhr geöffnet, sonntags geschlossen. Mongolisch-chinesische Grenze: Zamynd-Uud/Ereen (Dornod Aimag), täglich von 9.00 – 19.00 Uhr geöffnet.

Bei der Benutzung anderer als der oben genannten Grenzübergänge kann es zu Zurückweisungen oder verlängerten Wartezeiten kommen, weil die Grenzbeamten mit der Abfertigung internationaler Dokumente nicht vertraut sind.

Einreise mit dem Kfz

Bei Einreise mit dem Kfz empfiehlt sich eine Voranmeldung beim mongolischen Hauptzollamt in Ulan Bator, die möglichst über einen Reiseunternehmer vor Ort erfolgen sollte. Die Einfuhr kann auch direkt beim mongolischen Zoll, Abteilung für Überprüfung und Kontrolle (Fax.: +976-11-350 048) auf Englisch beantragt werden. Im Antrag anzugeben sind Personalien, Staatsangehörigkeit, Passnummer, Angaben zum Fahrzeug (Marke, Motornummer, Fahrgestellnummer) sowie Datum und Grenzübergang der geplanten Ein- und Ausreise.

Bei der Einreise mit dem Kfz wird auf dem Einreisestempel im Reisepass ein entsprechender Vermerk angebracht, zusätzlich wird für das Fahrzeug ein Transitdokument ausgestellt, in dem die wesentlichen Daten, die Aufenthaltsdauer und der Ausreiseort vermerkt sind. Eine Zollkaution muss nicht mehr hinterlegt werden.

Aufgrund dieses Vermerkes im Pass ist eine Ausreise nur mit dem Fahrzeug möglich. Soll die Ausreise ohne das Fahrzeug erfolgen, so ist eine nachträgliche Verzollung und ein aufwendiger Verwaltungsprozess erforderlich.

Neu ist sei 2007, dass Fahrzeuge innerhalb von 72 Stunden nach Einreise beim Verkehrspolizeihauptamt in Ulan Bator angemeldet sein müssen. Dies ist vor allem bei Einreise über Tsagaan Nuur (Bayan Ulgii Aimag) wegen der Entfernung schwierig. Auch hierbei kann ein Vertreter vor Ort helfen; per Fax oder E-Mail übermittelte Unterlagen werden von den mongolischen Behörden akzeptiert. Erfahrungsgemäß werden auch 2 Fotos des Fahrzeuges (Front- und Seitenansicht) verlangt.

Registrierung

Bei einem Aufenthalt von mehr als 30 Tagen müssen Besucher sich in den ersten sieben Tagen beim Ministerium für Justiz und Inneres, Ausländerbüro Ulan Bator, anmelden und vor der Ausreise wieder abmelden.

Einreisebestimmungen für deutsche Staatsangehörige können sich kurzfristig ändern, ohne dass das Auswärtige Amt hiervon vorher unterrichtet wird.

Besondere Zollvorschriften

Besondere Zollvorschriften gelten für die Mongolei nicht. Jedoch wird insbesondere bei der Ausreise sehr häufig und streng nach Antiquitäten, wertvollen Mineralien, Metallen und Jagdtrophäen gesucht. Jäger dürfen ihre persönlichen Jagdwaffen inklusive Munition ein- und wieder ausführen.

Besondere strafrechtliche Bestimmungen

Fotografierverbot besteht in der Nähe von militärischen und Sicherheitseinrichtungen. Bei Reisen in die Grenzregionen sind besondere Genehmigungen der Grenzorgane erforderlich.

Autofahrer sollten beachten, dass Fahren nach Alkoholgenuss generell verboten ist (0,0-Promille-Grenze), Kontrollen häufig sind und Zuwiderhandlung empfindlich bestraft werden.

Medizinische Hinweise

Hand-, Fuß- und Mundkrankheit (HFMD)

Nach dem drastischen Anstieg von HFMD im Sommer/Spätsommer 2008 hat sich die Lage beruhigt. Seit Januar 2009 sind keine neue Fälle bekannt. Es ist nicht auszuschließen, dass es sporadische Fälle gibt. Die Übertragung dieser Entero- bzw. Coxackieviren erfolgt oral oder aerogen. Das Krankheitsbild verläuft mit Fieber, Haut- und Schleimhautveränderungen. Komplikationen an Herz, Lunge und ZNS können tödlich enden. Bei entsprechender Hygiene (Händehygiene!) und Vermeidung von Kontakten mit Erkrankten ist mit einer erhöhten Gefährdung von Reisenden (Kindern) nicht zu rechnen.

Impfschutz

Das Auswärtige Amt empfiehlt als sinnvollen Impfschutz: Schutz gegen Tetanus, Diphtherie, insbesondere auch Poliomyelitis und Hepatitis A, bei Langzeitaufenthalt über vier Wochen oder besonderer Exposition auch gegen Hepatitis B, Tollwut, FSME/RSSE, Meningokokken-Krankheit und Typhus. Die Standardimpfungen für Kinder und Erwachsene entsprechend den Empfehlungen des Robert-Koch-Institutes (siehe http://www.rki.de) sollten auf aktuellem Stand sein.

HIV/AIDS

Die HIV/AIDS-Rate ist nach offiziellen Angaben niedrig. Vorsorgemaßnahmen wie die Benutzung von Kondomen wird dringend empfohlen.

Durchfallerkrankungen

Durch eine entsprechende Lebensmittel- und Trinkwasserhygiene lassen sich die meisten Durchfallerkrankungen und Cholera vermeiden. Einige Grundregeln: Ausschließlich Wasser sicheren Ursprungs trinken, z.B. Flaschenwasser, nie Leitungswasser. Im Notfall gefiltertes, desinfiziertes oder abgekochtes Wasser benutzen. Unterwegs auch zum Geschirrspülen und Zähneputzen Trinkwasser benutzen. Bei Nahrungsmittel gilt: Kochen, Schälen oder Desinfizieren. Halten Sie unbedingt Fliegen von Ihrer Verpflegung fern. Waschen Sie sich so oft wie möglich mit Seife die Hände, immer aber nach dem Stuhlgang und immer vor der Essenszubereitung und vor dem Essen. Händedesinfektion, wo angebracht, durchführen, Einmalhandtücher verwenden.

Weitere Infektionskrankheiten

Aviäre Influenza („Vogelgrippe“)

Auch in der Mongolei ist die KLASSISCHE GEFLÜGELPEST (hochpathogene Form der AVIÄREN INFLUENZA, VOGELGRIPPE) aufgetreten.

Bitte beachten Sie auch die vom Bundesministerium für Ernährung, Landwirtschaft und Verbraucherschutz veröffentlichte Information „Hinweise an Reisende zur Vogelgrippe“ unter www.bmelv.de. Weitere Informationen des Auswärtigen Amts zum Thema „Vogelgrippe“ finden Sie in den Merkblättern des Gesundheitsdienstes.

Gonorrhoe

Sexuelle übertragbare Krankheiten wie die Gonorrhoe sind häufig.

Hepatitis B

Chronische Hepatitis B ist, wie in vielen ost- und südostasiatischen Ländern hochprävalent.

Anthrax (Milzbrand)

2007 wurde einige Fälle von Anthrax (Milzbrand) aus der Mongolei gemeldet, zuletzt in der Khovsgol Provinz.

Pest

In der Mongolei gibt es endemische Pestgebiete. Eine Gefahr der Übertragung besteht jedoch nur bei direktem Kontakt mit infizierten Nagern (vor allem Murmeltieren), mit unverarbeiteten Produkten, die aus ihnen hergestellt wurden, oder durch Stiche infizierter Flöhe dieser Nagetiere.

Medizinische Versorgung

Die medizinische Versorgung im Lande ist mit Europa nicht zu vergleichen und oft technisch, apparativ und / oder hygienisch problematisch. Auf dem Land und in vielen auch großen Städten fehlen europäisch ausgebildete Englisch / Französisch sprechende Ärzte. Eine Verständigung kann ohne mongolische Sprachkenntnisse gerade bei medizinischen Inhalten ein großes Problem sein.

Es wird dringend empfohlen eine Reisekrankenversicherung – incl. Rückholung- abzuschließen!

Medikamente/ Dauermedikation

Nicht alle westliche Medikamente – insbesondere Medikamente, die unter das Betäubungsmittelgesetzt fallen- sind in der Mongolei erhältlich. Ein Reisevorrat Ihrer Medikamente sollte mitgeführt werden. In Zweifelsfällen sollten die geltenden Bestimmungen bei der Mongolischen Botschaft in Deutschland erfragt werden.

Die Einfuhrbestimmungen von Medikamenten unterliegen den Bestimmungen des jeweiligen Einreiselandes, welche sich jederzeit ändern können. Die Botschaft kann hierüber keine verbindlichen Auskünfte erteilen. Bitte erkundigen Sie sich daher vor Einreise über die jeweils aktuellen Vorschriften bei der Botschaft der Mongolei in Deutschland.

Lassen Sie sich vor einer Reise in die Mongolei durch eine tropenmedizinische Beratungsstelle/einen Tropenmediziner/Reisemediziner beraten (siehe z.B. www.dtg.org oder www.frm-web.de)

Bitte beachten Sie neben unserem generellen Haftungsausschluss den folgenden wichtigen Hinweis:

Eine Gewähr für die Richtigkeit und Vollständigkeit der medizinischen Informationen sowie eine Haftung für eventuell eintretende Schäden kann nicht übernommen werden. Für Ihre Gesundheit bleiben Sie selbst verantwortlich.

Die Angaben sind

  • zur Information medizinisch Vorgebildeter gedacht. Sie ersetzen nicht die Konsultation eines Arztes;
  • auf die direkte Einreise aus Deutschland in ein Reiseland, insbes. bei längeren Aufenthalten vor Ort, zugeschnitten. Für kürzere Reisen, Einreisen aus Drittländern und Reisen in andere Gebiete des Landes können Abweichungen gelten;
  • immer auch abhängig von den individuellen Verhältnissen des Reisenden zu sehen. Eine vorherige eingehende medizinische Beratung durch einen Arzt / Tropenmediziner ist im gegebenen Fall regelmäßig zu empfehlen;
  • trotz größtmöglicher Bemühungen immer nur ein Beratungsangebot. Sie können weder alle medizinischen Aspekte abdecken, noch alle Zweifel beseitigen oder immer völlig aktuell sein.

Haftungsausschluss

Reise- und Sicherheitshinweise beruhen auf den zum angegebenen Zeitpunkt verfügbaren und als vertrauenswürdig eingeschätzten Informationen des Auswärtigen Amts. Eine Gewähr für die Richtigkeit und Vollständigkeit sowie eine Haftung für eventuell eintretende Schäden kann nicht übernommen werden. Gefahrenlagen sind oft unübersichtlich und können sich rasch ändern. Die Entscheidung über die Durchführung einer Reise liegt allein in Ihrer Verantwortung. Diese kann Ihnen vom Auswärtigen Amt nicht abgenommen werden. Hinweise auf besondere Rechtsvorschriften im Ausland betreffen immer nur wenige ausgewählte Fragen. Gesetzliche Vorschriften können sich zudem jederzeit ändern, ohne dass das Auswärtige Amt hiervon unterrichtet wird. Die Kontaktaufnahme mit der zuständigen diplomatischen oder konsularischen Vertretung des Ziellandes wird im Zweifelsfall empfohlen.

Das Auswärtige Amt rät dringend, die in den Reise- und Sicherheitshinweisen enthaltenen Empfehlungen zu beachten sowie einen Auslands-Krankenversicherungsschutz mit Rückholversicherung abzuschließen. In diesem Zusammenhang wird darauf hingewiesen, dass Ihnen Kosten für erforderlich werdende Hilfsmaßnahmen in Rechnung gestellt werden. Dies sieht das Konsulargesetz vor.

Auswärtiges Amt
Bürgerservice
Arbeitseinheit 040
D-11013 Berlin
Tel.: (03018) 172000
Fax: (03018) 1751000

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