Honduras: Reise- und Sicherheitshinweise

Unverändert gültig seit: 25.09.2009

Aktuelle Hinweise

Der am 28. Juni 2009 in Folge eines Putsches außer Landes gebrachte Staatspräsident Zelaya ist am 21. September überraschend nach Honduras zurückgekehrt und hält sich in der Botschaft Brasiliens auf.

Es ist weiter mit der Verhängung temporärer Ausgangssperren zu rechnen. Die Flughäfen sind grundsätzlich wieder geöffnet. Auch internationale Flüge werden wieder durchgeführt, allerdings haben noch nicht alle internationalen Fluglinien ihren Betrieb wieder aufgenommen. Die Landesgrenzen sind geöffnet. Die Sicherheitslage ist aufgrund anhaltender Demonstrationen, bei denen es Todesopfer gegeben hat, weiter angespannt.

In Anbetracht der unklaren und angespannten Situation wird derzeit weiterhin von nicht notwendigen Reisen nach Honduras abgeraten.

Bereits im Lande befindlichen Reisenden empfiehlt das Auswärtige Amt in den nächsten Tagen von Überlandfahrten abzusehen, insbesondere größere Menschenansammlungen, sowie den Stadtbezirk Palmira in Tegucigalpa zu meiden, indem sich Präsident Zelaya derzeit befindet, sowie sich über weitere Entwicklungen (mehrfach täglich) informiert zu halten.

 

Landesspezifische Sicherheitshinweise

Kriminalität

Steigende Kriminalität, wachsende Gewaltbereitschaft auch unter Drogeneinfluss und eine geringe Hemmschwelle beim Gebrauch von Schusswaffen haben das Risiko bei Reisen nach und in Honduras in den letzten Jahren erhöht. Seit 2008 ist ein Anstieg von Entführungen in San Pedro Sula, Santa Barbara, Tegucigalpa und La Ceiba zu beobachten, in den ersten beiden Monaten 2009 wurden bereits 16 Entführungen offiziell bekannt. Besonders besorgniserregend sind dabei gewalttätige Jugendbanden, die nach Weltbankberichten in Honduras mittlerweile über 40.000 Anhänger verfügen. Bewaffnete Raubüberfälle sind inzwischen an der Tagesordnung. Honduras hat eine der höchsten (pro-Kopf-) Mordraten in ganz Lateinamerika. In 2008 ist die Mordrate nach Auskunft der honduranischen Behörden im Vergleich zum Vorjahr um weitere 25% (!) auf nunmehr 4.473 (2007: 3.574) Opfer gestiegen. Auch deutsche Staatsangehörige zählen zu den Opfern.

Vor Reisen per Anhalter wird (insbesondere Frauen) dringend abgeraten. Aber auch die Benutzung von Taxis und Überlandbussen ist nicht ungefährlich. Gelegentlich kommt es zu Überfällen durch die Taxifahrer selbst. Die Benutzung offizieller Radiotaxis wird deshalb empfohlen, da dort Fahrer, Nummer des Fahrzeugs und Fahrtziel von der Taxizentrale notiert werden.

Übergriffe auf Reisende werden insbesondere in den größeren Städten, der Strecke von San Pedro Sula zur Mayastätte Copán, aber auch den Naturparks und Wandergebieten gemeldet. Besondere Vorsicht wird an der Karibikküste (Festland) empfohlen, insbesondere in und um Tela, La Ceiba und San Pedro Sula. Auf Strandbesuche nach Einbruch der Dunkelheit sollte verzichtet werden.

Wegen der häufigen Überfälle und Diebstähle sollten Reisende Schmuck, größere Mengen an Zahlungsmitteln sowie Dokumente möglichst im Hotelsafe aufbewahren und unsichere Stadtviertel – insbesondere bei Dunkelheit – meiden. Ausweispapiere sollten in Kopie mitgeführt werden.

Eine Sondereinheit der honduranischen Polizei, die speziell zum Schutz von Touristen gebildet wurde, bietet Reisegruppen eine Eskorte bei Überlandfahrten an. Der Schutz durch die „Policía Turística“ kann über den jeweiligen Reiseveranstalter gegen geringfügige Mehrkosten gebucht werden. Es wird empfohlen, nach Möglichkeit Gruppenreisen per Bus wahrzunehmen.

Frauen wird empfohlen, bei Weisungen der Sicherheitskräfte (Polizei, Militär) zum Mitkommen auf der Begleitung durch eine weitere Person zu bestehen.

Wirtschaft

Potentiellen Investoren in Honduras wird empfohlen, sich an die Deutsch-Honduranische Industrie- und Handelskammer (www.deinternational.com.hn) der Hauptstadt Tegucigalpa zu wenden, um spezifische Auskünfte über das Investitionsklima und Sicherheitsaspekte, auch der rechtlichen Sicherheit, einzuholen. Das im Jahre 1998 in Kraft getretene bilaterale Investitionsschutzabkommen hilft theoretisch, Vorbehalte zu überwinden, jedoch ist die Anwendung der inhaltlichen Substanz des Abkommens aus letzter Erfahrung schwierig und mit juristischen Hürden verbunden.

Naturkatastrophen

Honduras liegt in der hurrikangefährdeten Zone (Hurrikansaison: ca. Juni bis November). Während der Hurrikan-Saison muss in den touristisch erschlossenen Gebieten vor allem an der Karibikküste und auf den Inseln “Islas de la Bahia” mit Beeinträchtigungen bei Verkehrsverbindungen sowie Strom- und Wasserversorgung gerechnet werden. Häufig kommt es nach starken Regenfällen zu Überschwemmungen. Die Anweisungen der Behörden (z.B. Evakuierungsmaßnahmen) sollten befolgt werden. Bitte informieren Sie sich sowohl vor als auch während Ihres Hondurasaufenthaltes regelmäßig in den Medien und Internet über aktuelle Unwetterwarnungen.

Allgemeine Reiseinformationen

Honduras besitzt an der Nordküste vier Häfen: Puerto Cortés, Tela, Puerto Castilla und La Ceiba, und an der Südküste einen Hafen: San Lorenzo. Diese Häfen werden von Fracht- und Containerschiffen angelaufen. Schiffsreisen mit Kombifrachtern sind nicht mehr möglich.

Geld / Kreditkarten

Die honduranische Währung ist der Lempira: 1,- Lempira = 100 Centavos (Kurs: 1,– Euro = rd. 25 Lempiras). Bare Euro können in Honduras in einigen wenigen Banken inzwischen eingelöst werden. Akzeptiert werden (nicht überall) namhafte internationale Kreditkarten (z.B. Visa, Master Card, American Express) sowie US-Dollar-Reiseschecks und Schecks, die in US-Dollar auf eine US-Bank bezogen sind sowie bare US-Dollar (möglichst keine 100-USD-Banknoten). Zunehmend kann auch an Geldautomaten, die im MAESTRO-System integriert sind, Bargeld mit der EC-Karte abgehoben werden. Geldwechsel ist in Banken, Wechselstuben und Hotels möglich; Straßenwechsler sind nicht zu empfehlen.

Flugverbindungen

Es gibt keine direkte Flugverbindung von Deutschland aus. Die kürzeste Verbindung ist über Miami, das von Lufthansa täglich angeflogen wird. Von Miami nach Tegucigalpa und San Pedro Sula besteht eine tägliche Flugverbindung durch TACA (über San Salvador und auch direkt) und American Airlines, letztere ohne Zwischenlandung. Weitere Verbindungen bestehen über Houston (von Deutschland aus mit Lufthansa zu erreichen) und Weiterflug nach Tegucigalpa mit TACA oder Continental Airlines, oder über Atlanta mit Delta Airlines.

Die Hauptflughäfen sind Tegucigalpa, San Pedro Sula, La Ceiba und Roatán. Die salvadorianische TACA fliegt (über San Salvador) alle mittelamerikanischen Länder an; weiterhin fliegt die panamaische COPA Tegucigalpa und San Pedro Sula an. Seit September 2007 fliegt die kubanische Aero Caribbean einmal wöchentlich von Tegucigalpa nach Havanna. Die honduranische Inlandsfluggesellschaften Isleña, SOSA und Atlantic Airlines verbinden die Hauptstadt mit den Flughäfen im Landesinneren.

Straßenverkehr

Auf den Hauptstraßen, vor allem zwischen San Pedro Sula und Tegucigalpa, verkehren Überlandbusse, die zum Teil klimatisiert sind. Die Busverbindungen sind gut, aber die Fahrten verkehrstechnisch nicht immer sicher. Des Weiteren muss, insbesondere bei Linien, die nicht direkt verkehren, sondern unterwegs anhalten, mit Überfällen gerechnet werden.

Das geteerte Straßennetz ist spärlich, im Nordosten kaum vorhanden. Allerdings sind die geteerten Straßen bis auf einige Teilstrecken von relativ guter Qualität. Auf den unbeleuchteten Straßen, die häufig Schlaglöcher aufweisen, sollte nach Einbruch der Dunkelheit wegen reduzierter Verkehrssicherheit und erhöhter krimineller Gefahr nicht mehr über Land gefahren werden. Außerhalb der Überlandstraßen ist die Benutzung von geländegängigen Fahrzeugen ratsam.

Taxis

Taxis sind ein weiteres preiswertes Verkehrsmittel, jedoch sind die Fahrzeuge in der Regel in schlechtem technischen Zustand, und die Fahrweise ist in der Regel gewöhnungsbedürftig. Der Preis muss vor Antritt der Fahrt ausgehandelt werden. Autofahren ist in Honduras mit besonderen Risiken verbunden.

Einreisebestimmungen

Deutsche Touristen und Geschäftsreisende mit gültigem Reisepass (Personalausweis ist nicht ausreichend), der zum Zeitpunkt der Einreise noch mindestens 6 Monate gültig sein muss, erhalten in der Regel bei Einreise an den Flughäfen und Grenzen gebührenfrei eine Aufenthaltserlaubnis von 90 Tagen. Für Reisende im sogenannten CA-4-Gebiet (El Salvador, Guatemala, Honduras, Nicaragua) gilt die Sonderreglung, dass ein touristischer Aufenthalt von maximal 90 Tagen (im Gesamtraum!) zulässig ist. Bei Einreise aus einem anderen CA-4-Staat nach Honduras erhalten Reisende keine Aus- und Einreisestempel. Vorgeschrieben ist jedoch gem. Artikel 127 Ziffer 18 der Ausführungsvorschriften zum „Gesetz betr. Reisevorschriften und Ausländerstatus“ bei Einreise nicht-zentralamerikanischer Ausländer auf dem Landwege die Zahlung einer Tourismussteuer in Höhe von 3,00 US-Dollar bzw. des Gegenwerts in der honduranischen Währung „Lempiras“.

Deutsche Kinderausweise bis zum 16. Lebensjahr werden anerkannt (gelegentlich wird ein Lichtbild verlangt). Die Eintragung eines Kindes in den Pass der Eltern ist nicht immer ausreichend. Es sollte daher ein eigener Kinderausweis mitgeführt werden.

Einzelne Grenzübergänge verlangen eine Ausreisegebühr, die sehr unterschiedlich festgesetzt wird. Eine zentrale Gebührenregelung gibt es nicht. Bei der Ausreise per Flugzeug sind am Flughafen verschiedene Gebühren in Höhe von rd. 35,- US-Dollar zu entrichten.

Falls ein längerfristiger und/oder Aufenthalt zu anderen Zwecken erwünscht ist, sollte das Visum möglichst bereits vor der Einreise bei der zuständigen Auslandsvertretung von Honduras eingeholt werden. In Deutschland ist dies das Generalkonsulat von Honduras in Hamburg.

Die früher ebenfalls häufig angewandte – allerdings nicht offizielle – Praxis, den Aufenthalt in Honduras durch kurzzeitige Ausreise in eines der Nachbarländer um weitere 90 Tage zu verlängern, wird nicht mehr toleriert!

Zwar ist es auch zulässig, zunächst als Tourist einzureisen und seinen Aufenthaltsstatus dann erst nach der Einreise nach Honduras dort zu ändern (z.B. zur Aufnahme einer Erwerbstätigkeit). Hiervon wird jedoch abgeraten, da die Beschaffung der zahlreichen hierfür erforderlichen deutschen Urkunden inklusive Apostillen und Übersetzungen von Deutschland aus wesentlich einfacher ist.

Bei Einreise (mit und ohne Visum) wird von den Kontrollorganen in den Reisepass ein gelber Einreisezettel eingeheftet. Dieser muss bis zur Ausreise aufbewahrt werden.

Jeder Reisende (auch Kinder) muss in Besitz eines eigenen maschinenlesbaren Reisepasses sein. Es ist aufgrund der häufigen Diebstähle und Überfälle ratsam, den Reisepass im Hotelsafe sicher zu verwahren und sich gegenüber den honduranischen Behörden bei kleineren Touren oder am Strand mit einer Passkopie auszuweisen, die neben der Passseite mit den personenbezogenen Angaben auch die Seite mit dem honduranischen Einreisestempel beinhaltet.

Einreisebestimmungen für deutsche Staatsangehörige können sich kurzfristig ändern, ohne dass das Auswärtige Amt hiervon vorher unterrichtet wird.

Einreise über die USA

Bitte beachten Sie die

Besondere strafrechtliche Vorschriften

Das honduranische “Ley Antidrogas” sieht harte Strafen für Besitz, Konsum und Handel von Drogen vor. Ausländer werden aufgrund von Drogenbesitz (auch Kleinstmengen!) mit erheblichen Geldstrafen belegt und ausgewiesen.

Bitte nehmen Sie keine Briefe, Päckchen etc. für andere Personen mit über die Grenze und transportieren Sie sie auch nicht innerhalb des Landes, ohne genau deren Inhalt zu kennen.

Medizinische Hinweise

Impfschutz

Bei Einreise ins Gastland sind Pflichtimpfungen nicht vorgeschrieben, außer bei Einreise aus sog. gelbfieberendemischen Gebieten; hier sollte eine Gelbfieberschutzimpfung vorliegen. Abweichend von offiziellen Bestimmungen kann allerdings, insbesondere bei Einreise aus einem Land, in dem Cholera vorkommt , ein Choleraimpfzertifikat verlangt werden.

Für Kurzreisen nach Honduras empfiehlt sich ein Impfschutz gegen Hepatitis A, Poliomyelitis, Tetanus und Diphterie. Für Langzeitaufenthalte sollte außerdem ein Impfschutz gegen Hepatitis B, Typhus und ggfs. Tollwut bestehen.

Denguefieber

In der Hauptregenzeit, d.h. in der Regel in den letzten Monaten des Jahres, kommt es landesweit zu epidemieartigem Auftreten von Denguefieber. Dengue-Virus-Infektionen werden wie auch die in ländlichen Gebieten von Honduras vorkommende Malaria von unterschiedlichen Mücken übertragen. Impfungen gegen Denguefieber oder Malaria sind nicht möglich. Der Schutz besteht im Vermeiden von Mückenstichen (Kleidung, mückenabweisende Mittel, Verhalten). Vor einer Reise ist eine tropen- bzw. reisemedizinische Beratung sehr sinnvoll.

Weitere Empfehlungen

Auf persönliche Hygienemaßnahmen sollte besonders geachtet werden. Es sollte nur abgekochtes Leitungswasser oder Mineralwasser getrunken werden. Rohe Speisen bzw. ungeschältes Obst sollten vermieden werden.

Bitte beachten Sie neben unserem generellen Haftungsausschluss den folgenden wichtigen Hinweis:

Eine Gewähr für die Richtigkeit und Vollständigkeit der medizinischen Informationen sowie eine Haftung für eventuell eintretende Schäden kann nicht übernommen werden. Für Ihre Gesundheit bleiben Sie selbst verantwortlich.

Die Angaben sind:

  • zur Information medizinisch Vorgebildeter gedacht. Sie ersetzen nicht die Konsultation eines Arztes;
  • auf die direkte Einreise aus Deutschland in ein Reiseland, insbes. bei längeren Aufenthalten vor Ort zugeschnitten. Für kürzere Reisen, Einreisen aus Drittländern und Reisen in andere Gebiete des Landes können Abweichungen gelten;
  • immer auch abhängig von den individuellen Verhältnissen des Reisenden zu sehen. Eine vorherige eingehende medizinische Beratung durch einen Arzt / Tropenmediziner ist im gegebenen Fall regelmäßig zu empfehlen;
  • trotz größtmöglicher Bemühungen immer nur ein Beratungsangebot. Sie können weder alle medizinischen Aspekte abdecken, noch alle Zweifel beseitigen oder immer völlig aktuell sein.

Haftungsausschluss

Reise- und Sicherheitshinweise beruhen auf den zum angegebenen Zeitpunkt verfügbaren und als vertrauenswürdig eingeschätzten Informationen des Auswärtigen Amts. Eine Gewähr für die Richtigkeit und Vollständigkeit sowie eine Haftung für eventuell eintretende Schäden kann nicht übernommen werden. Gefahrenlagen sind oft unübersichtlich und können sich rasch ändern. Die Entscheidung über die Durchführung einer Reise liegt allein in Ihrer Verantwortung. Diese kann Ihnen vom Auswärtigen Amt nicht abgenommen werden. Hinweise auf besondere Rechtsvorschriften im Ausland betreffen immer nur wenige ausgewählte Fragen. Gesetzliche Vorschriften können sich zudem jederzeit ändern, ohne dass das Auswärtige Amt hiervon unterrichtet wird. Die Kontaktaufnahme mit der zuständigen diplomatischen oder konsularischen Vertretung des Ziellandes wird im Zweifelsfall empfohlen.

Das Auswärtige Amt rät dringend, die in den Reise- und Sicherheitshinweisen enthaltenen Empfehlungen zu beachten sowie einen Auslands-Krankenversicherungsschutz mit Rückholversicherung abzuschließen. In diesem Zusammenhang wird darauf hingewiesen, dass Ihnen Kosten für erforderlich werdende Hilfsmaßnahmen in Rechnung gestellt werden. Dies sieht das Konsulargesetz vor.

Auswärtiges Amt
Bürgerservice
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Tel.: (03018) 172000
Fax: (03018) 1751000

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